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Mit mentaler Wettkampfvorbereitung zum Erfolg - Das große Handbuch für Sportler, Übungsleiter & Trainer
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Mit mentaler Wettkampfvorbereitung zum Erfolg - Das große Handbuch für Sportler, Übungsleiter & Trainer
von: Michael Draksal
Draksal Verlag, 2007
ISBN: 9783932908842
132 Seiten, Download: 4118 KB
 
Format: EPUB, PDF
geeignet für: geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: B (paralleler Zugriff)

 

 
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Leseprobe

Was gehört noch zum mentalen Training? (S. 14-15)

Ein wichtiger Bereich ist die Leistungsoptimierung und zwar beim Techniktraining, Konditionstraining, der Leistung im Wettkampf und Regeneration.

Techniktraining

Sportliche Techniken müssen irgendwie abgespeichert werden, damit es Leistungszuwächse gibt. Diesen Lernprozess kann man optimieren, indem man die Bewegungen gedanklich durchspielt. Das sieht man häufig bei Sportlern, wenn sie vor ihrem Versuch den Ablauf mental durchgehen: die Augen sind geschlossen und man kann von außen richtig erkennen, dass diese Sportler gerade ihr »Kino im Kopf« eingeschaltet haben.

Konditionstraining

Wir hatten schon gesehen, dass mehr Training nicht gleich mehr Leistung bedeutet. Das Erfolgsprinzip heißt: trainiere hart, aber gib deinem Körper nach dem Training auch ausreichend Zeit zur Erholung! Wieviel Erholung ein Sportler braucht, muss jeder selbst merken (Stichwort »Körperwahrnehmung«), denn so etwas kann kein Trainer von außen erkennen. Das mag zunächst erstaunen. Aber überlege einmal: Glaubst du wirklich, dass jeder Mensch gleich reagiert, wenn er 4x pro Woche Krafttraining durchführt? Aus den Studien wissen wir, dass bei Trainingsgruppen ca. 1/3 der Athleten unterfordert, 1/3 überfordert und nur 1/3 optimal belastet ist. Lerntheoretisch und biologisch sinnvoller ist es daher, auf die Signale des Körpers zu hören und wenn dir dein Körper sagt Ich bin heute topfit, fordere mich! dann auch wirklich hart zu trainieren. Wenn dein Körper sagt Ich brauche heute Ruhe! dann auch ganz konsequent regenerative Maßnahmen anzusetzen wie Sauna oder Massage. Aus diesem neuen Ansatz ergeben sich zwei Folgerungen für die Praxis: 1. Die Bedeutung von Trainingsplänen nimmt ab. 2. Die Bedeutung der Pause nimmt zu. Ich möchte das in diesem Einführungskapitel nicht zu sehr vertiefen, nur soviel: Trainingspläne können immer nur einen Rahmen vorgeben (roter Faden) – aber du musst selbst merken, was dein Körper heute braucht und das dann deinem Trainer mitteilen, damit er genau die richtigen Trainingsreize für den heutigen Tag setzen kann. Probiere dieses intuitive Training einfach mal aus… du wirst feststellen, dass dein Körper viel mehr Pause benötigt als allgemein angenommen. Oder anders ausgedrückt: Um am Wettkampftag topfit zu sein, kann es durchaus sein, dass du deine letzte Krafttrainingseinheit 14 Tage vorher absolvierst!

Nur, wer hat schon die Nervenstärke, vor einem Wettkampf nicht zu trainieren – aber genau das folgt aus diesem neuen Ansatz und als prominentes Beispiel wird dazu immer Sebastian Coe zitiert, der 1979 einen Weltrekord über 800m mit 1:42,33 Min aufgestellt hat. Wie kam es dazu?

Coe trainierte hart, musste jedoch aufgrund einer Verletzung und wegen seiner Abschlussprüfung an der Uni das Training im Winter 1978 bis Anfang 1979 komplett einstellen. Erst im Mai –nach bestandenem Examen- fing er überhaupt wieder an zu trainieren, um 12 Wochen später persönliche Bestzeit und Weltrekord zu laufen. Genauso wie Seb Coe berichten auch andere hart trainierende Athleten, wie gut sie sich plötzlich nach einer Pause fühlten. Der Körper braucht harte Reize, keine Frage. Aber mindestens genauso wichtig ist die trainingsfreie Zeit danach für die Anpassungsreaktion. Und diese benötigte Zeit scheint viel länger zu sein, als bisher angenommen.

Leistung im Wettkampf

Es liegen Welten zwischen einem Hochsprung im Training und einem Hochsprung im Finale der deutschen Meisterschaft! Auch hier helfen mentale Trainingsformen, die antrainierte Leistung unter Prüfungsbedingungen besser abrufen zu können. Bei der mentalen Wettkampfvorbereitung versucht man, sich an die Bedingungen des Wettkampfes zu gewöhnen. Ein interessantes Experiment hierzu: Es wurden zwei Gruppen gebildet, die Vokabeln lernen sollten. Die eine Gruppe lernte an Land, die zweite Gruppe im Taucheranzug unter Wasser. Nach der Lernphase wurde getestet. Dafür wurde jede Gruppe in zwei Teilgruppen aufgeteilt, und zwar sollte die eine Hälfte jeder Gruppe den Test an Land durchführen, die andere Hälfte sollte den Test im Taucheranzug unter Wasser durchführen.

Ergebnisse:

- Die Personen, die an Land gelernt hatten, waren auch beim Test an Land super
- Die Personen, die unter Wasser gelernt hatten, waren auch beim Test unter Wasser super
- Die Personen, die an Land gelernt hatten und nun unter Wasser getestet wurden, versagten völlig
- genauso wie die Personen, die unter Wasser gelernt hatten und nun an Land getestet wurden

Erklärung: Wir lernen nicht nur die eigentlichen Inhalte (Techniken, Bewegungen, Taktik, Verhalten), sondern auch stets die Bedingungen, die beim Lernen vorherrschen. Wenn wir die Inhalte nun unter anderen Bedingungen reproduzieren sollen, haben wir damit ein Problem!

Konsequenzen für die Trainingspraxis: Wurftechniken, Bewegungen, Taktiken und Verhaltensregeln im Training durchzugehen, ist immer nur der erste Schritt, denn es ist genauso wichtig die Bedingungen des Wettkampfes zu trainieren. Dieses Bedingungslernen ist das Grundprinzip der mentalen Wettkampfvorbereitung: Man hat nur einen Versuch, der zählt, Anwesenheit von Zuschauern &, Kampfrichtern, vom Ergebnis hängen Konsequenzen ab, ungewohnter Ort, ungewohnte Zeit usw. Auf diesen Aspekt werde ich später noch detailliert eingehen.



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