Wie finanziere ich mit der Bausparkasse? (S. 109-111)
Einen der bekanntesten Wege, sich sein Eigenheim zu finanzieren, ist die Bausparkasse. Immerhin sind zurzeit rund 20 Millionen Bausparverträge im Besitz von tatsächlichen oder potenziellen Bauherren. Das Grundgerüst der Bausparfinanzierung ist seit jeher gleich geblieben. Nach einer mehrjährigen Ansparphase kann der Bausparer an niedrigen Bauspardarlehenszinsen – im Vergleich zu Hypothekendarlehenszinsen – teilhaben, die zudem meist nachrangig im Grundbuch abgesichert werden. Der Vorteil einer Bausparfinanzierung liegt in der kalkulierbaren Verzinsung in der Anspar- und Darlehensphase.
Der Ablauf der Bausparfinanzierung Das Bausparen setzt sich aus den traditionellen Bausteinen
● „Ansparen" und
● „Darlehen" zusammen.
Während der Ansparphase zahlt der Bausparer einen durch die Bausparsumme festgelegten Sparbeitrag, in der Darlehensphase die Raten für Kredit und Tilgung.
Voraussetzung für die Auszahlung der Bausparsumme sind der Ansparund der Zuteilungszeitraum sowie das zu erreichende Mindestsparguthaben. Nach 18 bis 60 Monaten – je nach Vertrag – ist die Mindestsparzeit abgeschlossen. Ist noch die zweite Grundvoraussetzung zur Wahrnehmung eines „Kredits für wohnungswirtschaftliche Zwecke" erfüllt, nämlich das Erreichen der Mindestsparsumme, steht der Zuteilung des Vertrags grundsätzlich nichts mehr im Wege. Einige Zeit später kann der Bausparer über die Summe verfügen. Nach der Auszahlung des Gesamtauszahlungsbetrags (angesammeltes Bausparguthaben plus Bauspardarlehen) beginnt sofort die Tilgungsphase. Die Höhe des Darlehens wird durch die Bausparsumme und die angesparte Summe des Vertrags bestimmt.
Was ist die Bausparsumme?
Über die Höhe der Bausparsumme legen Sie den Betrag fest, über den Sie bei der Auszahlung des Vertrags verfügen möchten. Gleichzeitig ergibt sich daraus das Mindestsparguthaben, das Sie selbst über Sparleistungen aufwenden müssen. Das Mindestsparguthaben muss erreicht sein, damit Sie später das zinsgünstige Bauspardarlehen in Anspruch nehmen können. Außerdem ergeben sich daraus die zu zahlenden Sparbeiträge, die Abschlussgebühren und die Tilgungsraten, die Sie für das Bauspardarlehen entrichten müssen.
Dem Vermittler nicht blind vertrauen Geschäftstüchtige Bausparkassenvertreter neigen dazu, größere Bausparsum" men anzubieten. Die Folge: eine längere Ansparzeit und damit eine spätere Zuteilung der vertraglich zugesicherten Leistungen. Diese Tatsache schiebt den Bau" oder Kaufbeginn unnötig nach hinten. ! Standardtarife sehen vor, dass in der Bausparphase monatlich vier Promille und in der Darlehensphase sechs Promille der Vertragssumme bezahlt werden.
Sparbeiträge und Tilgungsraten Herr Hammerschmidt hat einen Bausparvertrag über 40.000 € abgeschlossen. Das bedeutet, dass er in der Ansparphase 160 € monatlich zahlt und in der Darlehensphase 240 €. ! Da jede Bausparkasse verschiedene Tarife im Angebot hat, nutzen Sie die Informationsseiten der Bausparkassen im Internet oder fragen Sie den Bausparkassenvertreter nach den besten Tarifen für Ihren Immobilienwunsch.
Was bedeuten Ansparphase, Zuteilung und Darlehensphase? Je nach Tarif müssen Sie etwa drei bis zehn € je 1.000 € Bausparsumme einbezahlen. Anders ausgedrückt: Sie müssen monatlich 0,3 bis ein Prozent der Bausparsumme entrichten. Das ist der so genannte Regelsparbetrag. Wenn Sie finanziell dazu in der Lage sind, können Sie aber auch höhere Summen einzahlen, was die Zuteilung des Vertrags beschleunigt. Die Guthabenzinsen liegen für einen Bausparvertrag häufig zwischen 2,5 und drei Prozent. Möchten Sie eine höhere Guthabenverzinsung haben, sollten Sie bedenken, dass dann auch höhere Darlehenszinsen anfallen. Über eine Ansparphase von sieben bis zehn Jahren müssen Sie als Bausparer Geduld haben.
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