Die Sicherung der Zahlungsfähigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für die Existenz des Unternehmens. Zahlungsunfähigkeit bedeutet Insolvenz und damit erheblichen Schaden für das Unternehmen oder aber seine Auflösung. Wie die hohen Insolvenzquoten zeigen, ist Zahlungsfähigkeit für viele Unternehmen ein existenzgefährendes Problem, dem durch Planung der Finanzen zu begegnen ist. Daneben bilden Zinsen einen erheblichen Belastungsfaktor für das Unternehmensergebnis. Der Bereich Finanzen soll durch günstige Finanzierung (Zinskosten) und möglichst intensive Nutzung der verfügbaren Finanzmittel (Finanzerträge bzw. verminderte Zinskosten) einen Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern. Eine wesentliche Grundlage dieses Finanzmanagements liegt in der Berücksichtigung der Forderungen des Kapitalmarktes (z.B. Mindest-Kapitalverzinsung, Bilanzstruktur, Information, Prozeßgestaltung).
Zur Erreichung eines guten Finanzergebnisses bei gleichzeitiger Liquiditätssicherung bildet Finanzplanung und -kontrolle sowie deren Informationsversorgung einen wesentlichen Aufgabenbereich, der den Kern des Finanz-Controllings darstellt.Ferner sind seit einiger Zeit Änderungen in der Unternehmensführung zu verzeichnen, die als finanzorientierte Unternehmensführung (Führung von der finanziellen Seite her" ) gekennzeichnet werden können. Die Gesamtunternehmensleitung agiert wie ein Investor, indem sie den Teilbereichen Finanzmittel zur Verfügung stellt und eine Mindest-Verzinsung fordert, die organisatorischen Teilbereiche verwenden diese Mittel relativ selbständig. Der Gesamtunternehmensleitung obliegt die finanzielle Führung, und den Teilbereichen die leistungswirtschaftliche (operative) Führung. Für diese finanzielle Führung sind spezielle Führungsinstrumente erforderlich.Mit dem Aufkommen des Shareholder-Value-Konzeptes bzw. der wertorientierten Unternehmensführung ist eine neue, stärker am Kapitalmarkt orientierte Form der Unternehmensführung verbunden, die ein Umdenken in vielen Bereichen sowie den Einsatz neuer Instrumente erfordert.
Das Buch wendet sich an Leser, die sich in Studium oder Beruf mit Finanz-Controlling beschäftigen. Es soll den Leser mit der Problematik des Finanzmanagements und Finanz-Controllings vertraut machen und Lösungswege aufzeigen. Entsprechend werden zunächst der Aufgabenbereich des Finanz-Controllings und die finanziellen Probleme erläutert. Darauf aufbauend werden Wege zur Gestaltung von Finanzcontrolling-Systemen und -Prozessen erörtert sowie Instrumente für die kurzfristige und die langfristige Finanzplanung vorgestellt. Im Kapitel Shareholder-Value-Konzept" werden der Inhalt und die Instrumente dieser kapitalmarktorientierten Unternehmensführung erläutert. Abschließend wird auf das Berichtswesen als grundlegende Komponente eines Führungssystems eingegangen, da Informationsbeschaffung und -übermittlung eine notwendige Voraussetzung für ein funktionierendes Führungssystem bilden.
Zur Neuauflage: Neben diversen Überarbeitungen wurde das Buch ergänzt durch einen Übungsteil mit Aufgaben zum Prüfen des Erlernten sowie zwei Fallstudien, die die Umsetzung der kurzfristigen und der langfristigen Finanzplanung am Beispiel demonstrieren. Als Lernhilfe sind den Kapiteln Lernziele vorangestellt. Das Kapitel Risikomanagement" ist hinzugekommen. Schließlich wurde ein Glossar hinzugefügt. |