Das klassisch gewordene Grundlagenwerk, nun ergänzt um ein Kapitel zum Hysteriebegriff im 21. Jahrhundert.
In der Umgangssprache wird das Wort »hysterisch« abwertend für alles Unechte, Theatralische, haltlos Übertriebene benutzt. Die Psychiatrie und die Psychologie belegten mit dem Terminus Hysterie eine Fülle von körperlichen und seelischen Symptomen und Störungen, die erst durch die Psychoanalyse Sigmund Freuds eine einheitliche Bedeutung und Erklärung erhielten. Zwar sind die damals beschriebenen klassischen hysterischen Krankheitsbilder im Lauf des 20. Jahrhunderts immer seltener geworden; die Auffassung des Hysterischen als Reaktion auf eine längst überwundene repressive Sexualmoral ließ das Freud’sche Konzept als obsolet erscheinen.
Stavros Mentzos weist jedoch mit zahlreichen eindrucksvollen Beispielen nach, dass der hysterische Modus der Konfliktverarbeitung mittels unbewusster Inszenierungen relevant bleibt – nicht nur zum Verständnis psychopathologischer und psychosomatischer Dynamik, sondern überhaupt menschlichen Verhaltens und Interagierens.
Das in sieben Auflagen (im Fischer-Taschenbuch-Verlag) klassisch gewordene Grundlagenwerk, ein wegen seiner klaren Konzeption, Verständlichkeit und seinem Informationsreichtum geschätztes Buch, wurde nun um ein Kapitel über die Hysterie zu Beginn des 21. Jahrhunderts erweitert.
Der Autor
Dr. med. Stavros Mentzos, Psychiater und Psychoanalytiker, ist em. Professor und war Leiter der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums der Universität Frankfurt/Main.
Stavros Mentzos habilitierte sich nach zehnjähriger Tätigkeit in der Psychiatrischen Universitätsklinik Hamburg. Danach war er Oberarzt in der Psychiatrischen Universitätsklinik in Frankfurt/Main. 1971 bis 1995 leitete er die Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikum der Universität Frankfurt/Main.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Neurosenlehre, Dynamik und Psychotherapie von Psychosen, Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen, psychosoziale Themen |